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Nadia Bulighin - Scenă de basm 1927, 1

Făt-Frumos und ein Zmeu, von Nadia Bulighin (1927)

Der Zmeu (plural: zmei, weiblich: zmeoaică/zmeoaice) ist ein Drache der rumänischen Mythologie. Häufig wird er mit dem Balaur verwechselt.

Beschreibung[]

Im Gegensatz zu anderen Drachen der rumänischen Mythologie wie dem Balaur ist der Zmeu meist ein humanoider Drache, der in der Lage ist, Waffen herzustellen und zu verwenden. In dieser Hinsicht gleicht er dem griechischen Drakos und den Riesen und Ogern westeuropäischer Sagen.

In manchen Geschichten erscheint der Zmeu am Himmel und speit Feuer. In anderen hat er einen Drachenstein im Kopf, der wie die Sonne leuchtet.

Meist lebt der Zmeu in der "anderen Welt" (ro.: celălalt tărâm), die gerne als unterirdische Höhle dargestellt wird.

Die Fähigkeiten des Zmeu beinhalten Flugfähigkeit, Gestaltwandeln und übernatürliche Kraft.

Etymologie[]

Der Name Zmeu ist verwandt mit dem slawischen zmiĭ (zmьjь), das sich vom proto-slawischen Wort für Schlange, zmьja, ableitet. Jedoch gibt es auch Forscher, die glauben, dass sowohl die slawische als auch die rumänische Form auf ein Wort aus der Sprache der Daker zurückgehen[1].

Im rumänischen wird auch das Sportgerät "Drache" als "Zmeu" bezeichnet, ähnlich der Namensgleichheit im Deutschen.

In manchen englischen Übersetzungen wird der Zmeu als Oger übersetzt.

Eine eingedeutschte Variante von Zmeu ist Ismeju[2]. In einer von Friedrich Müller im 19. Jahrhundert gesammtelten deutschsprachigen Sage aus Siebenbürgen kommt ein Teufel oder Drache namens "Smo" vor[3].

Motive[]

Für gewöhnlich bewacht oder stielt der Zmeu etwas Wertvolles und muss dafür von einem Helden besiegt werden. Häufig ist dieser Held Făt-Frumos, dessen Name wörtlich "Gutaussehender Jüngling" bedeutet. Dieses Motiv geht auf den Chaoskampf der indogermanischen Mythologie zurück.

In der Geschichte des Ritters Greuceanu stielt ein Zmeu z. B. die Sonne und den Mond vom Himmel. Bei Prâslea dem Großen sind es die Goldenen Äpfel des Königs.

Oft ist er auch darauf aus, ein Mädchen zu heiraten. Dieses Ziel erreicht er, indem er sie entführt, woraufhin er von einem Helden besiegt werden muss.

Solomonari[]

Solomonari (auch Șolomonar, eingedeutscht Scholomonar) sind Zauberer der rumänischen Mythologie. Sie lernen ihr magisches Handwerk auf der Solomonărie (auch Şolomanţă, dt. Scholomance), einer Art Zauberschule, wo sie vom Teufel selbst unterrichtet werden. Zu ihren Fähigkeiten gehören die Kontrolle über das Wetter und das Reiten von Drachen (je nach Quelle Zmeu oder Balaur). So soll der Teufel aus einer Klasse von zehn Schülern einen auswählen der der neue Wettermacher wird[4]. Nach anderen Quellen soll der Solomonar ein Assistent des Teufels sein, der den Zmeu reitet, um Donner zu erzeugen[5]. Wieder andree Legenden berichten, dass es immer regnet, wenn der Drache die Wolken ansieht. Um zu vermeiden, dass der Drache die Welt zerstört, vermeidet Gott aber, dass dies zu oft passiert[4].

Es gibt auch Sagen die berichten, dass Solomonari als Bettler getarnt unter dem gewöhnlichen Volk leben, während der Drache (hier ein Balaur) am Grund eines Sees schläft. Wird der Solomonar schlecht behandelt, reitet er seinen Drachen mithilfe eines goldenen Zaumzeugs und beschwört Stürme und Hagel, um die Felder des Übeltäters zu zerstören. Um sich dagegen zu schützen, kann man einen protu-Scholomonar bzw. Contrasolomonar (ro.: Gegen-Solomonar, auch Hagelmann) bezahlen, seine Zauber gegen den Solomonar zu wirken[6][7].

Ähnliche Mythen gibt es auch auch in anderen Ländern des Balkans, z.B. mit dem ungarischen Garabonciás, der den Sárkány reitet, oder dem slowenischen grabancijaš dijak (slo.: Zauberlehrling), dessen Reittier ein Pozoj ist[8]. Im Alpenraum gibt es Sagen von Schwarzmagiern, die Pilatusdrachen reiten, und Venedigermännlein, die Drachen zähmen und fortreiten können, um die Menschen zu retten.

Quelle[]

  • Zmeu in der englischen Wikipedia

Einzelnachweise[]

  1. Sorin Paliga (2009), Lingvistica si arheologia slavilor timpurii. O alta vedere de la Dunarea de Jos, Cetatea de Scaun, ISBN 978-606-537-004-3
  2. Radu Florescu, Raymond T. McNally (2009), Dracula, Prince of Many Faces: His Life and His Times. Little, Brown and Company, ISBN 9-780-3160-9226-5
  3. Stephan und der Drachen in Friedrich Müller der Ältere (1857), Siebenbürgische Sagen, J. Gött
  4. 4,0 4,1 Wilhelm Schmidt (1866), Das Jahr und seine Tage in Meinung und Brauch der Romänen Siebenbürgens, Schmiedicke
  5. Emily Gerard (1885), Transylvanian Superstitions in The Nineteenth Century, 18: 136
  6. Simion Florea Marian (1878), Mitologia daco-română
  7. Natko Nodilo (1884), Stara vjera Srba i Hrvata, Logos (1981), S. 231
  8. Suzana Marjanić (2010), Dragon and Hero, or How to Kill a Dragon –on the Example of the Legends of Međimurjeabout the Grabancijaš and the Dragon, Studia mythologica Slavica, Vol. 13, Issue 127, https://doi.org/10.3986/sms.v13i0.1644
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