Drachen Wiki
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Laidly Worm

Illustration des Drachen bei der Rückverwandlung.

Der Laidley Worm (auch Laidley Wyrm) ist ein Drache, der einst das Königreich Northumbria in England terrorisiert haben soll. Von ihrm erzählt die Volksballade The Laidly Worm of Spindleston Heugh.

Handlung[]

Der König von Bamburgh Castle in Northumbria heiratete nach dem Tod seiner Frau erneut. Was er nicht wusste, seine neue Frau war eine böse Hexe. Da die Hexe auf Margaret, die Tochter des Königs, eifersüchtig war, verwandelte sie sie in einen Drachen, den Laidley Worm, und vertrieb sie aus dem Schloss. Die Worte ihres Fluches waren:

I weird ye to be a Laidly Worm,
And borrowed shall ye never be,
Until Childe Wynd, the King's own son
Come to the Heugh and thrice kiss thee;
Until the world comes to an end,
Borrowed shall ye never be.

Der König erfuhr nichts davon und wusste nicht, wohin seine Tochter verschwunden war. Nach einer Version der Sage verblieb er in diesem Glauben, eine andere hingegen besagt, dass jemand aus des Königs Gefolge von der Verwandlung wusste und dem König erzählte, dass der Sohn des Königs, Child Wynd, dem Fluch ein Ende setzen konnte. So lies der König nach Child schicken.

Der Drache begann indes, die umliegenden Lande zu terrorisieren und verbreitete Angst und Schrecken unter den Bewohnern. Deshalb beschloss Child Wynd, das Ungeheuer zu töten, von dem er nicht wusste, dass es seine Schwester war (bzw. machte sich auf, um seine Schwester zurück zu verwandeln). Als er dem Drachen gegenüber stand, weigerte sich das Tier, ihn anzugreifen. Da erkannte er seine Schwester in dem Drachen. Durch einen Kuss des Bruders wurde die Prinzessin wieder in ihre menschliche Gestalt zurückverwandelt. Gleichzeitig verwandelte sich die Hexe in eine Kröte und wartet seither in dieser Gestalt auf jemanden, der sie rettet und ihr ihre wahre Gestalt zurückgibt[1].

Ähnliche Märchen[]

Joseph Jacobs vermutete, dass die Ballade eine regionale Variante von Kemp Owyne ist[1].

Das schottische Fabelwesen Beithir basiert möglicherweise auf älteren britischen Sagen wie der vom Laidley Worm.

Die Ballade The Laily Worm and the Machrel of the Sea hat ebenfalls viele gemeinsamkeiten mit der Sage vom Laidley Worm[2].

Das Motiv der in einen Drachen verwandelten Jungfrau kommt bereits im Höfischen Roman des Mittelalters vor. Beispiele sind Le Bel Inconnu ou Giglain Fils de Messire Gauvain et de la Fee aux Blanches Mains aus dem 13. Jahrhundert oder Lybeaus Desconus und The Travels of Sir John Mandeville aus dem 14. Jahrhundert[3].

In der Populärkultur[]

  • Die amerikanische Band KeyDragon vertonte die Ballade unter dem Titel Childe Wynde auf dem Album Dragon Mythos.
  • Der Weiße Wurm aus Bram Stokers Roman Das Schloss der Schlange (1911) wird im Buch vom Charakter Sir Nathaniel mit dem Laidley Worm verglichen.
  • Geraldine McCaughreans Fires' Astonishment basiert auf der Ballade The Laily Worm and the Machrel of the Sea, fokussiert sich aber mehr auf die Angst der Menschen vor dem Drachen und zeigt auch die Perspektive des Drachen, der eher frustriert als gefährlich ist[4].

Quellen[]

  1. 1,0 1,1 The Laidly Worm of Spindleston Heugh in Joseph Jacobs (1890), English Fairy Tales, Project Gutenberg (2005)
  2. Francis James Child (1904), English and Scottish Popular Ballads, Houghton Mifflin Co
  3. María Aurora Lestón Mayo (2014), Tracing the Dragon: A Study of the Origin and Evolution of the Dragon Myth in the History and Literature of the British Isles, Universidade de Santiago de Compostela, S. 45, http://hdl.handle.net/10347/11730
  4. Sandra Unerman (2002), Dragons in Twentieth-Century Fiction, Folklore, Vol. 113, No. 1, S. 94-101, https://www.jstor.org/stable/1261010
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