Drachen Wiki
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Dieser Artikel beschreibt das Sternbild des Drachen. Falls Sie nach dem Drachen als Sternzeichen der chinesischen Astrologie suchen, finden Sie diese/n unter Drache (Tierkreiszeichen).



Sidney Hall - Urania's Mirror - Draco und Ursa Minor

Der Drache und der kleine Bär, 1824

Draco (lat. Drache) ist ein Sternbild am Nördlichen Nachthimmel. Draco ist das achtgrößte Sternbild. Es beginnt über dem Großen Bären und windet sich um den kleinen Bären.

Sternbild[]

Das Sternbild Draco kann man bei uns ganzjährig am Himmel sehen (vorausgesetzt es ist Nacht). Der Drache besteht aus 14 Hauptsternen. Der hellste Stern in diesem Sternbild ist der Stern Gamma Draconis (abgekürtzt: γ Dra oder auch Eltanin, von arab. Tannin). Der Kopf wird von vier Sternen gebildet.

Drachenknoten[]

Drachenknoten Astronomicum Caesareum (1540)

Drache im Astronomicum Caesareum (1540) von Peter Apian

Abgeleitet vom Sternbild Draco (oder dem Ouroboros[1]) werden auch die beiden Mondknoten, also die die Schnittpunkte der Mondbahn mit der Ekliptikebene, als Drachenknoten bezeichnet. Die einzelnen Mondknoten werden darum Caput draconis (lat. für Drachenkopf, aufsteigender Mondknoten, Symbol ☊) und Cauda draconis (lat. für Drachenschwanz, absteigender Mondknoten, Symbol ☋) genannt.

Als Drachenbauch (lat. Venter draconis) hingegen bezeichnet man die beiden Punkte der Mondbahn, die die höchste nördliche bzw. südliche ekliptikale Breite haben, also den größten Abstand von der Eklitpik.

Des weiteren ist nach den Drachenpunkten die "Drakonitische Periode" (von griechisch Drakon) benannt, die Zeit zwischen zwei Durchgängen eines Himmelsobjektes durch seine Knoten. Als drakonitischer Monat wird z.B. die Zeitspanne zwischen zwei aufeinander folgenden Durchgängen des Mondes durch den aufsteigenden Knoten bezeichnet. Ein drakonitischer Monat dauert 27,21222 Tage. Das sind 27 Tage, 5 Stunden, 5 Minuten und 35,8 Sekunden.

Draco Sterinbild Persisch

Persische Darstellung des Sternbildes, 17. Jahrhundert

Die Idee dahinter ist, dass der Drache bei einer Finsternis die Sonne oder den Mond verschluckt. Mythologische Beispiele dafür sind z.B. Apophis oder Bakunawa. Der persische Drache Gōčihr (Jawzahr in Arabien), der der Mythologie nach von einem Mondknoten zum anderen reicht, ist der Ursprung der Benennung. Nach ihm heißen die Mondknoten in persisch gōzihr sar (Drachenkopf) und gōzihr dumb (Drachenschwanz) und in arabisch raʾs al-tennin and ḏanab al-tennin, wovon die lateinischen Namen abgeleitet sind[2].

Mythologie[]

Mesopotamisch[]

In der Enūma eliš (Keilschrift: 𒂊𒉡𒈠𒂊𒇺) wird erzählt, wie Marduk die Drachin Tiamat spaltet. Eine ihrer Hälften wird der Himmel, eine die Erde. Das Sternbild Drache kann als die himmlische Hälfte von Tiamat interpretiert werden[3].

Griechisch[]

Almagest-Draco-Sternbild

Darstellung aus einer Ausgabe Claudius Ptolemäus' Almagest, 1490

Am häufigsten wird Draco als Ladon interpretiert, ein Drache der griechischen Mythologie, der von Herakles bezwungen wurde[4]. Die Konstellation des Herakles befindet sich nahe dem Drachen und wird manchmal mit dem Fuß auf dem Drachen dargestellt[5].

Nach einer greco-römischen Legende wurde Draco hingegen von der Göttin Minerva (griechisch Athene) getötet und an den Himmel geworfen. Nach dieser Legende war Draco einer der Giganten, die gegen die Olympier kämpften. Draco wurde gegen den nördlichen Himmelspol geworfen und fror dort fest[4].

Selten wird Draco auch als Typhon interpretiert[4].

Arabisch[]

Kitāb ṣuwar al-kawākib al-thābitah

Persische Darstellung des Sternbildes, ca. 1260-1280

In der arabischen Astronomie stellt das Sternbild keinen Drachen dar, sondern vier weibliche Kamele, die ein von zwei Hyänen angegriffenes Kamelkalb beschützen. Dabei sind Eta Draconis und Zeta Draconis die Hyänen, während Beta Draconis, Gamma Draconis, Nu Draconis und Xi Draconis die Mutterkamele sind. Das Kalb ist ein kleiner Stern nahe Beta Draconis[4].

Dennoch wird das Sternbild, abgeleitet von griechischen Schriften, als al-Tinnīn bezeichnet[6].

Trivia[]

  • Im Kopf des Drachen liegt der Radiant des Meteorstroms der Draconiden, die immer vom 6. bis 10. Oktober zu sehen sind.
  • Laut einer Legende, die in Iris Rinkenbachs Großem Buch der Drachen gesammelt wurde, stammen alle auf der Erde lebenden Drachen von einem fernen Planeten im Sternbild Draconis. Der Großvater aller Drachen hatte einige von ihnen auf den blauen Planeten verbannt, da sie durch den Einsatz ihrer magischen Fähigkeiten das Gleichgewicht der Elemente und somit der Natur empfindlich gestört hatten. Auf der Erde sollten diese Drachen lernen, die Natur zu schützen und zu behüten, bevor sie wieder in ihre Heimat zurückkehren dürften. Der Drachenstein, welcher sich im Besitz jedes Drachen befindet, erinnert sie an ihre einstige Heimat.[7].

In der Populärkultur[]

  • Der Hauptcharakter des Films Dragonheart, Draco, ist nach dem Sternbild benannt. Zudem wird erklärt, dass das Sternbild den Drachenhimmel darstellt.
  • Nach dem Sternbild ist die Drachenvariante benannt, eine Taktik im Schachspiel. Dies liegt an der Ähnlichkeit der Sternenkonstellation mit der Bauernstellung in dieser Schachvariante[8].
  • Der Beyblade L-Drago ist nach dem Sternzeichen benannt.
  • Der Champion Aurelion Sol aus League of Legends ist ein Sternendrache, der bei seinem Tod zu einer Konstellation wird, die Draco sehr ähnlich sieht.
  • Das Pokémon Altaria heißt auf japanisch Tyltalis (jap.: チルタリス), benannt nach dem Stern Tyl (auch ε Draconis) im Sternbild Draco.

Nachweise[]

  1. Marinus Anthony van der Sluijs (2009), The Dragon of the Eclipses — A Note, Culture and Cosmos, Vol. 13, No. 1, S. 62-74, ISSN 1368-6534, http://dx.doi.org/10.46472/CC.0113.0207
  2. Shlomo Sela (2003), Abraham Ibn Ezra and the Rise of Medieval Hebrew Science, in Brill's Series in Jewish Studies, Brill, S. 124–126, 244–245, ISBN 9789004129733
  3. Jim Tester (1999), A History of Western Astrology, Boydell & Brewer, ISBN 0-85115-255-4
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 Julius D.W. Staal (1988), The New Patterns in the Sky, McDonald and Woodward Publishing Company, ISBN 978-0-939923-04-5
  5. Ian Ridpath; Wil Tirion (2001), Stars and Planets Guide, Princeton University Press, ISBN 0-691-08913-2
  6. P. Kunitzsch, al-Tinnīn in P. Bearman, Th. Bianquis, C.E. Bosworth, E. van Donzel, W.P. Heinrichs (2012), Encyclopaedia of Islam, Second Edition, Brill, ISBN 9789004161214, http://dx.doi.org/10.1163/1573-3912_islam_SIM_7561
  7. Iris Rinkenbach & Bran O. Hodapp (2002), Das grosse Buch der Drachen, S. 30, Schirner Verlag, ISBN 978-3897671126
  8. Eduard Jefimowitsch Gufeld (1982), Sizilianskaja Saschtschita. Fiskultura i sport, Moskau
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