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Rackham Lancelot and Dragon

Lancelot tötet einen Drachen

Lancelot vom See (auch Lanzelot) ist eine Figur der mittelalterlichen Artus-Sagen. Es handelt sich um einen Ritter, welcher zum engsten Vertrautenkreis des Königs Artus gehörte. Es gibt viele Geschichten, die von Lancelot handeln, und einige davon stellen ihn als Drachentöter dar.

Le Val Sans Retour[]

In einer Legende wird Artus' Neffe Gawain von Sir Caradoc entführt und in dessen Turm eingesperrt. Lancelot reitet mit Artus' anderen Neffen Galeshin und Yvain los, um ihn zu retten. Um zum Turm zu kommen, müssen sie jedoch Le Val Sans Retour (dt. Das Tal ohne Wiederkehr) durchqueren[1].

Nachdem seine beiden Begleiter beide im Tal gefangen waren, betritt Lancelot das Tal. Er tötet dort vier Drachen und zwei Ritter. Als er einen weiteren Ritter verfolgt, weckt er versehentlich Morgan le Fay, die für die Gefangennahme seiner beiden Begleiter verantwortlich war. Da er ihren Zauber gebrochen hat, kann Lancelot seine Begleiter befreien. Gemeinsam ziehen sie weiter, um Gawain zu retten[1].

Drache von Corbenic[]

Als Lancelot in Corbenic war, drängten ihn die Bewohner, zum Friedhof zu gehen, da es prohezeiht war, dass nur der beste Ritter der Welt den Grabstein dort heben könne. Lancelot verstand die Prophezeihung nicht, hob jedoch den Grabstein mit Leichtigkeit und fand darunter einen Drachen[1][2].

Der Drache flog aus dem Grab und spieh Feuer, woraufhin die Stadtbewohner in Panik flohen. Lancelot hingegen stellte sich dem Drachen. Durch seinen Schild vor dem Feuer geschützt, rammte er dem Drachen seine Lanze in die Brust. Danach enthauptete er die Kreatur mit seinem Schwert[1][2].

Als Folge dieser Heldentat wurde er von den Bewohnern Corbenics gefeiert und die Tochter des Fischerkönigs, Elaine, verliebte sich in ihn[1][2].

Elidia[]

In Ulrich von Zatzikhovens Lanzelet (um 1200) erfährt Lanzelot von einem bärtigen Drachen, der im Wald lebt und von vorbeiziehenden Rittern verlangt, dass sie ihn auf den Mund küssen. Lanzelot ist der erste, der der Bitte des Drachen nachkommt. Sofort fliegt der Drache in ein Gewässer und badet sich dort, bis er sich in eine wunderschöne Frau namens Elidia verwandelt[3].

Lanzelot nimmt Elidia mit an seinen Hof, wo er erfährt, dass sie einst in den Drachen verwandelt wurde, da sie die Liebeswerbung eines Mannes abgewiesen hatte. In der Sitte ihres Herkunftslandes war es üblich, als Strafe für ein solches Verhalten in einen hässlichen Drachen verwandelt zu werden, bis man in dieser Gestalt von einem Mann geküsst würde[3].

Hintergründe[]

Die Germanistin Astrid Lembke interpretiert die Elidia-Episode insofern, dass das Abweisen von Liebeswerbung männlichen Charakteren vorbehalten ist. So weißt Lanzelet selbst mehrfach Liebhaberinnen zurück, während Elidia als Strafe für die Zurückweisung eines Mannes verwandelt wird. Ferner wird sie in einen bärtigen Drachen verwandelt, erhält also männliche Attribute als Strafe dafür, ein männliches Verhalten gezeigt zu haben[4].

Siehe auch[]

Quellen[]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Lancelot du Lac (13. Jahrhundert), Vulgata-Zyklus via Lancelot du Lac Explained With Facts, Timeless Myths
  2. 2,0 2,1 2,2 Queste del Saint Graal (13. Jahrhundert), Vulgata-Zyklus via Lancelot du Lac Explained With Facts, Timeless Myths
  3. 3,0 3,1 Ulrich von Zatzikhoven (um 1200), Lanzelet, Walter de Gruyter (2009), ISBN 9783110215533, https://doi.org/10.1515/9783110215533
  4. Astrid Lembke (2015), Drachen. Begegnungen im Mittelalter und in der Moderne in Hans Jürgen Scheuer, Ultrike Vedder (2015), Tier im Text. Exemplarität und Allegorizität literarischer Lebewesen, Peter Lang, ISBN 9783034316521
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